• sternedit458 10.06.1888 in Obersinn

    kreuzedit458 16.09.1964 in Rodalben (Pfalz)

    Beruf: Lehrer, später Verlagsleiter, freier Schriftsteller, Politiker



    Dr. Leo Weismantel war Mitglied der CSP/ Bayerisches Zentrum und für diese Partei zwischen 1924 und 1928 bayerischer Landtagsabgeordneter. Seit 1933 wurde Leo Weismantel, der zunächst als Lehrer, dann als Verlagsleiter und später als freier Schriftsteller arbeitete, infolge der öffentlichen Diffamierung durch die nationalsozialistische Presse in beruflicher und wirtschaftlicher Hinsicht erheblich geschädigt.

    Opfer- und Verfolgungsschicksal:

    Leo Weismantel besuchte die Volksschule in Obersinn und das humanistische Gymnasium in Münnerstadt. Zwischen 1908 und 1914 studierte er in Würzburg Philologie, Philosophie, Naturwissenschaften und Geografie. Er promovierte 1914 zum Dr. phil.

    Dr. Leo Weismantel unterrichtete bis 1919 die Fächer Deutsch, Geschichte und Geografie an der Handelsrealschule Würzburg. Zwischen 1919 und 1922 übernahm er die Leitung des „Verlags der Arbeitsgemeinschaft“ in Würzburg und Berlin sowie des Patmos-Verlags in Würzburg. Später lebte er als freier Schriftsteller in München. Zwischen 1924 und 1928 war Dr. Leo Weismantel für die Partei CSP/ Bayerisches Zentrum Mitglied des Bayerischen Landtags.

    Ab 1933 war Dr. Leo Weismantel öffentlichen Diffamierungen der nationalsozialistischen Presse ausgesetzt. Eine Folge dessen war, dass sich sein Jahreseinkommen aufgrund von Absatzschwierigkeiten bei seinen Publikationen zwischen 1933 und 1945 halbierte. Zudem wurde 1936 das von Weismantel 1928 in Marktbreit gegründete pädagogische Forschungsinstitut „Schule der Volkschaft“ aufgelöst.

    Nach Kriegsende war Dr. Leo Weismantel zwei Jahre lang kommissarischer Schulrat in Gemünden. Ab 1947 übernahm er eine Professur am Pädagogischen Institut in Fulda, dann in Jugenheim (an der Bergstraße) (bis 1951).



    Literatur:
    Eintrag Weismantel, Leo, in: Opfer und Verfolgte des NS-Regimes aus bayerischen Parlamenten. Eine Online-Dokumentation des Hauses der Bayerischen Geschichte, Augsburg, und des Instituts für Zeitgeschichte, München-Berlin, im Auftrag des Bayerischen Landtags, München 2008, http://www.bayern.landtag.de/opfer_doku/web_gedenk_v2/ (letzter Zugriff am 17.4.2009).

    AN

    Posted by Tobias Berg @ 13:18

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