12.03.1905 in München
1981 in Jerusalem
Beruf: Seminarlehrer
Der jüdische Seminarlehrer Emanuel Stolberg wurde im Novemberprogrom 1938 verhaftet und am 7. Dezember 1938 auf Gesuch seiner Ehefrau aus dem KZ Buchenwald unter der Auflage der Auswanderung entlassen. Er emigrierte im März 1939 mit seiner Familie nach Haifa in Palästina.
Opfer- und Verfolgungsschicksal:
Emanuel Stolberg ist in München aufgewachsen und besuchte nach der Volksschule und fünf Jahren Gymnasium die Israelitische Präparandenschulen in Burgpreppach und Höchberg. Er absolvierte seine Ausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA) , arbeitete an jüdischen Volksschulen in Würzburg und München und wurde 1931 Seminarlehrer an der ILBA.
Vermutlich ab 1933 war Emanuel Stolberg, der sehr religiös eingestellt war, Leiter der Zionistischen Ortsgruppe. Ab etwa 1934 war er Vertrauensmann des Palästina-Amts für Unterfranken, ab 1938 dritter Vorsitzender der jüdischen Gemeinde. Emanuel Stolberg war zudem Mitglied im jüdischen Kulturbund.
Im Novemberpogrom 1938 wurde er, nachdem er die Polizei wegen des Überfalls auf die ILBA zu Hilfe gerufen hatte, verhaftet und ins KZ Buchenwald deportiert. Am 7. Dezember wurde er auf Gesuch seiner Ehefrau Flora aus dem KZ entlassen, allerdings unter der Auflage der Auswanderung. Er emigrierte im März 1939 zusammen mit seiner Frau und den drei Töchtern Hanna, Miryam und Eva nach Haifa in Palästina. Emanuel Stolberg starb 1981 in Jerusalem.
Literatur:
Strätz, Reiner: Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945, 2. Teilband, Würzburg 1989.
NF
