• Frauen, Juden 14.04.2009

    sternedit451127.03.1887 in Offenbach

    kreuzedit4510nach dem 27.11.1941 ermordet, vermutlich bei Riga

    Beruf: Hausfrau


    Hedwig Loeb, geb. Blumenthal, wurde gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Tierarzt Dr. Leopold Loeb nach Riga deportiert. Danach verliert sich die Spur der beiden. Ihre beiden Kinder Ilse und Kurt konnten Deutschland in den 1930er Jahren verlassen.

    Opfer- und Verfolgungsschicksal:

    Hedwig Loeb war mit dem jüdischen Tierarzt Dr. Leopold Loeb verheiratet. Leopold Loeb wurde im Zuge des Novemberpogroms 1938 in „Schutzhaft“ genommen und ins KZ Buchenwald überführt. Nach seiner Entlassung am 6. Dezember 1938 wurde ihm Berufsverbot erteilt. Leopold Loeb bemühte sich um Emigration.

    Hedwig Loeb war vor allem mit Alltagsschikanen konfrontiert, wie sie auch andere Juden trafen. So musste sie 1939 100 Reichsmark Strafe zahlen, weil sie ihre Lebensmittel in einem Laden kaufte, in dem sie als Jüdin nicht einkaufen durfte. Das für Juden zugelassene Geschäft lag am anderen Ende Würzburgs, wohin sie kilometerweit zu Fuß hätte gehen müssen, denn die öffentlichen Verkehrsmittel durfte sie als Jüdin nicht nutzen. Bei einer anderen Gelegenheit wurden dem Ehepaar Loeb unter anderem drei Pfund Bohnenkaffee weggenommen, die ihnen ihr Sohn geschickt hatte. Die Begründung für die Wegnahme lautete lediglich, die beiden dürften nicht über Bohnenkaffee verfügen.

    Am 27. November 1941 wurde das Ehepaar Loeb nach Riga deportiert. Seitdem galten sie als „verschollen“. Die beiden gemeinsamen Kinder konnten in den 1930er Jahren emigrieren, Ilse (geb. 1913) nach Frankreich und Kurt (geb. 1915) in die USA.



    Literatur:
    Baum, Hans-Peter: Loeb, Hedwig, in: http://www.stolpersteine-wuerzburg.de/index2.htm/ (letzter Zugriff am 13.4.2009).
    Strätz, Reiner: Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945, Band 2, Würzburg 1989, S. 352-353.

    NF

    Posted by Tobias Berg @ 06:48

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