16.04.1882 in Brettenfeld
15.10.1941 im KZ Buchenwald
Beruf: Gastwirt
Wegen seiner Homosexualität wurde Georg Kleider 1935 unter dem Vorwand einer Schlägerei in Haft genommen und nach Dachau deportiert. 1941 wurde er im KZ Buchenwald ermordet.
Opfer- und Verfolgungsschicksal:
Georg Kleider war schon vor der Machtergreifung Hitlers als homosexuell bekannt, weswegen er in Polizeilisten als Homosexueller verzeichnet war.
Anfang des 20. Jahrhunderts hatte sich in vielen deutschen Städten zunächst eine Homosexuellenszene etabliert. Allerdings gab es bald, schon vor der nationalsozialistischen Regierungsübernahme, juristische Verfolgungen Homosexueller. Nach der nationalsozialistischen Ideologie waren Homosexuelle untragbar, da sie nicht zur Fortpflanzung der „Herrenrasse“ beitrugen. Homosexuelle Männer wurden daher im Nationalsozialismus wegen ihrer „entarteten“ Veranlagung gerichtlich verfolgt und nach Verbüßen einer Gefängnisstrafe zumeist in Konzentrationslager verbracht.
So erging es auch Georg Kleider: Am 8. Mai 1935 nahm ihn die Polizei nach einer angeblichen Schlägerei in seinem Lokal „Zum Goldenen Fass“ fest. Da man nicht genug Beweise für eine Verurteilung hatte, lieferte man ihn ohne Gerichtsbeschluss ins KZ Dachau ein. Am 13. Januar 1936 gab es schließlich doch noch einen Prozess gegen Kleider. Darin wurde er zu vier Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, die er aber mit der KZ-Haft bereits abgegolten hatte. Einen Monat später wurde er freigelassen. Aufgrund der Aktenlage ist heute nicht nachzuvollziehen, weswegen Kleider erneut inhaftiert wurde. Die einzige Angabe vermerkt, dass er am 15. Oktober 1941 im KZ Buchenwald ermordet wurde.
Literatur:
Roser, Andreas: Kleider, Georg, in: http://www.stolpersteine-wuerzburg.de/index2.htm (letzter Zugriff am 19.4.2009).
NF
