• sternedit45 13.05.1867 in Schenklengsfeld

    kreuzedit45 12.02.1943 im KZ Theresienstadt

    Beruf: Rabbiner, Publizist


    Magnus Weinberg, promovierter Philologe, war der letzte Rabbiner der Würzburger Israelitischen Gemeinde vor ihrer Auflösung 1943. Er war zeitweise Bezirksrabbiner der Oberpfalz und Niederbayerns. Weinberg wurde am 23. September 1942 ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo er ein halbes Jahr später verstarb.


    Opfer- und Verfolgungsschicksal:

    Magnus Weinberg wurde am 13. Mai 1867 in Schenklengsfeld in Hessen geboren. Ab 1887 studierte er an der Universität und am Rabbinerseminar in Berlin. Bereits 1895 wurde er zum Bezirksrabbiner in Sulzbürg in der Oberpfalz berufen. Von 1910 bis 1931 amtierte er als Rabbiner in Neumarkt in der Oberpfalz. Von 1931 bis 1936 war Weinberg Bezirksrabbiner für die Oberpfalz und Niederbayern. Mit Veröffentlichungen zur jüdisch-historischen Forschung wurde er bekannt. 1936 zog sich Weinberg aus seinen Ämtern zurück und zog nach Würzburg. Nach Emigration des Rabbiners Hanover übernahm Weinberg 1939 die Betreuung der jüdischen Gemeinde. Er war der letzte Rabbiner der Würzburger Israelitischen Gemeinde vor ihrer Auflösung im Jahr 1943.

    Weinberg war ab dem 15. April 1937 in der Wirsbergstraße 16 in Würzburg polizeilich gemeldet, wo die übliche sechswöchige Postüberwachung durchgeführt, aber kein belastendes Material gefunden wurde. Das Telefon Weinbergs wurde trotzdem weiterhin überwacht. Am 6. Dezember 1939 wurde seine Wohnung durchsucht, doch es wurden, genauso wie bei weiteren Wohnungsdurchsuchungen, keine belastenden Materialien gefunden. Wegen eines „verdächtigen“ Telefongesprächs, das allerdings lediglich jüdisch-theologische Fragen berührte, wurde er 1939 vernommen.

    Seit 1940 bemühte sich Weinberg um die Ausreise nach Palästina. Am 13. März 1942 wurden die beantragten Pässe für ihn und seine Frau genehmigt. Ehe er ausreisen konnte, wurde er gemeinsam mit seiner Frau aufgrund eines Erlasses der Gestapo vom 1. August 1942 am 23. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. An demselben Tag wurde das gesamte Vermögen Weinbergs zugunsten des Staates beschlagnahmt. Am 12. Februar 1943 verstarb Weinberg in Theresienstadt. Seine Frau war bereits wenige Monate zuvor dort umgekommen. Die beiden gemeinsamen Kinder Rosel (geb. 1899) und David Holstein (geb. 1886) wurden 1945 im KZ Bergen-Belsen ermordet.



    Literatur:
    Staatsarchiv Würzburg, StAW 16846.
    Strätz, Reiner: Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945, 2. Teilband, Würzburg 1989, S. 659.
    Baum, Hans-Peter: Weinberg, Magnus, in: http://www.stolpersteine-wuerzburg.de/index2.htm (letzter Zugriff am 13.4.2009).

    BS

    Posted by Tobias Berg @ 19:07

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